Sascha Luehrs
2004-07-13 11:36:13 UTC
Ich würde gerne mal etwas wissen. Früher hat man die Psoriasis
(Schuppenflechte) für eine Hautkrankheit gehalten, und heute weiss man
zumindest a) dass die Fähigkeit, sie bekommen zu können, erblich ist
und b) das sie keine Hautkrankheit im klassischen Sinne ist, sondern
ein falsches Reagieren des Immunsystems, das sich auf der Haut äußert.
Soweit ich mich entsinne, wandern T- und Th1-Helferzellen in die Haut
ab und schütten dort massenhaft Cytokine aus, was dann zu den Exzekmen
führt. Allgemein scheint bei der Psoriasis die Lehre zu gelten, daß
sie erblich sei, und daß es eine Infektion mit Shigellen,
Streptokokken oder irgendwelchen noch unbekannten Bakterien braucht,
um sie erstauszulösen. Die Infektion geht weg, die Schuppenflechte
bleibt. So die allgemein vorherrschende Ansicht. Vor einigen Jahren
aber - das muss glaube ich so etwa 1999 gewesen sein - haben Forscher
der neuseeländischen Biotech-Firma Genesis ( www.genesis.co.nz ) aber
mal versucht, einen Impfstoff gegen Lepra auf Basis abgetöteter
Bakterien des Typs Mycobacterium vaccae zu entwickeln, und das schlug
zwar fehl, aber einer der Lepra-Patienten hatte zufällig eine schwere
Psoriasis, und die verschwand aufgrund dieser Behandlung. Daraufhin
haben die Leute von Genesis in Zusammenarbeit mit einer anderen
Biotech-Firma aus den USA ( Corixa, www.corixa.com ) versucht, auf
Basis von M. vaccae einen "Impfstoff" ( = eine Immuntherapie ) gegen
Psoriasis entwickeln. Die Clinical Trials verliefen alle erst
wahnsinnig erfolgversprechend, und dann wurde das ganze plötzlich zu
Beginn der Phase III schlagartig abgebrochen, mit der Begründung, man
habe jetzt auf einmal festgestellt, daß diese ganze M.vaccae-Therapie
auf einmal doch nicht wirke. Ich bin nun alles andere als ein Anhänger
von Verschwörungstherien, aber mir erschien diese Erklärung der beiden
Firmen, warum das Projekt eingestellt wurde, damals höchst sonderbar.
Das ist aber jetzt auch noch gar nicht mal meine Frage. Mir geht es
darum, dass unabhängig davon ein Professor aus England namens John L.
Stanford ich glaube an der Universitätsklinik Southhampton (weiss ich
aber nicht mehr genau) selber Versuche damit durchgeführt hatte, mit
subkutanen Injektionen abgetöter Bakterien dieser Spezies Asthma- und
Neurodermitis-Patienten Linderung zu verschaffen, was ebenfalls sehr
erfolgversprechend anlief. Ich habe davon dann aber fast nichts mehr
gehört, allerdings war ich damals auf diesen Artikel im Web gestoßen:
http://alan.kennedy.name/crohns/research/vaccine/m_vaccae.htm , in dem
Professor Stanford eine - sagen wir mal etwas ungewöhnliche Theorie
entwickelt, nämlich daß Mycobacterium-Vaccae-Injektionen NICHT deshalb
gegen diese Autoimmunkrankheiten wirken, weil sie eine prima
Beschäftigtigungstherapie für das Immunsystem seien
( wie man das jetzt anhand der Hygiene-These erklären könnte, siehe
auch "Der Spiegel", Ausgabe 19/2001 unter dem Titel: "Heilkraft vom
Misthaufen", http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,133459,00.html ),
sondern
möglicherwiese deshalb, weil sich im Körper des Betroffenen ein bisher
unbekannter Erreger permanent eingenistet habe (etwa auf die Art, wie
das Herpes-Virus das auch tut), die überschießenden Immunreaktionen
des Körper bei Psoriasis (und anderen Autoimmunkrankheiten) den
vergeblichen Versuch des Körper darstellen, diesen Erreger aus dem
Körper zu entfernen, und der Kontakt mit Mycobacterium vaccae dem
Immunsystem zur Bekämpfung dieses unbekannten Erregers nützliche
Informationen liefere, worauf es dann in der Lage sei, diesen Erreger
aus dem Körper zu entfernen. Die genetische Komponente sähe gemäß
dieser These dann so aus, daß nur Menschen mit einer entsprechenden
Veranlagung für den Erreger empfänglich seien.
Diese Theorie mag etwas abstrus wirken, allerdings scheint mir der
Artikel auf http://alan.kennedy.name/crohns/research/vaccine/m_vaccae.htm
recht schlüssig, und daher frage ich mich doch inwieweit da etwas dran
ist, und warum dies in der internationalen Forschung aber offenbar
keine Berücksichtigung findet.
Interessant in dem Zusammenhang sind imho auch diese beiden erst
wenige Tage alten Meldungen betreffs der Autoimmumkrankheit Multiple
Sklerose:
http://www.autoimmun.org/artikel.php?titel=Ist+MS+doch+keine+Autoimmunkrankheit+%3F
http://www.autoimmun.org/artikel.php?titel=Neue+Theorie+zur+Entstehung+von+Autoimmunerkrankungen
(Schuppenflechte) für eine Hautkrankheit gehalten, und heute weiss man
zumindest a) dass die Fähigkeit, sie bekommen zu können, erblich ist
und b) das sie keine Hautkrankheit im klassischen Sinne ist, sondern
ein falsches Reagieren des Immunsystems, das sich auf der Haut äußert.
Soweit ich mich entsinne, wandern T- und Th1-Helferzellen in die Haut
ab und schütten dort massenhaft Cytokine aus, was dann zu den Exzekmen
führt. Allgemein scheint bei der Psoriasis die Lehre zu gelten, daß
sie erblich sei, und daß es eine Infektion mit Shigellen,
Streptokokken oder irgendwelchen noch unbekannten Bakterien braucht,
um sie erstauszulösen. Die Infektion geht weg, die Schuppenflechte
bleibt. So die allgemein vorherrschende Ansicht. Vor einigen Jahren
aber - das muss glaube ich so etwa 1999 gewesen sein - haben Forscher
der neuseeländischen Biotech-Firma Genesis ( www.genesis.co.nz ) aber
mal versucht, einen Impfstoff gegen Lepra auf Basis abgetöteter
Bakterien des Typs Mycobacterium vaccae zu entwickeln, und das schlug
zwar fehl, aber einer der Lepra-Patienten hatte zufällig eine schwere
Psoriasis, und die verschwand aufgrund dieser Behandlung. Daraufhin
haben die Leute von Genesis in Zusammenarbeit mit einer anderen
Biotech-Firma aus den USA ( Corixa, www.corixa.com ) versucht, auf
Basis von M. vaccae einen "Impfstoff" ( = eine Immuntherapie ) gegen
Psoriasis entwickeln. Die Clinical Trials verliefen alle erst
wahnsinnig erfolgversprechend, und dann wurde das ganze plötzlich zu
Beginn der Phase III schlagartig abgebrochen, mit der Begründung, man
habe jetzt auf einmal festgestellt, daß diese ganze M.vaccae-Therapie
auf einmal doch nicht wirke. Ich bin nun alles andere als ein Anhänger
von Verschwörungstherien, aber mir erschien diese Erklärung der beiden
Firmen, warum das Projekt eingestellt wurde, damals höchst sonderbar.
Das ist aber jetzt auch noch gar nicht mal meine Frage. Mir geht es
darum, dass unabhängig davon ein Professor aus England namens John L.
Stanford ich glaube an der Universitätsklinik Southhampton (weiss ich
aber nicht mehr genau) selber Versuche damit durchgeführt hatte, mit
subkutanen Injektionen abgetöter Bakterien dieser Spezies Asthma- und
Neurodermitis-Patienten Linderung zu verschaffen, was ebenfalls sehr
erfolgversprechend anlief. Ich habe davon dann aber fast nichts mehr
gehört, allerdings war ich damals auf diesen Artikel im Web gestoßen:
http://alan.kennedy.name/crohns/research/vaccine/m_vaccae.htm , in dem
Professor Stanford eine - sagen wir mal etwas ungewöhnliche Theorie
entwickelt, nämlich daß Mycobacterium-Vaccae-Injektionen NICHT deshalb
gegen diese Autoimmunkrankheiten wirken, weil sie eine prima
Beschäftigtigungstherapie für das Immunsystem seien
( wie man das jetzt anhand der Hygiene-These erklären könnte, siehe
auch "Der Spiegel", Ausgabe 19/2001 unter dem Titel: "Heilkraft vom
Misthaufen", http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,133459,00.html ),
sondern
möglicherwiese deshalb, weil sich im Körper des Betroffenen ein bisher
unbekannter Erreger permanent eingenistet habe (etwa auf die Art, wie
das Herpes-Virus das auch tut), die überschießenden Immunreaktionen
des Körper bei Psoriasis (und anderen Autoimmunkrankheiten) den
vergeblichen Versuch des Körper darstellen, diesen Erreger aus dem
Körper zu entfernen, und der Kontakt mit Mycobacterium vaccae dem
Immunsystem zur Bekämpfung dieses unbekannten Erregers nützliche
Informationen liefere, worauf es dann in der Lage sei, diesen Erreger
aus dem Körper zu entfernen. Die genetische Komponente sähe gemäß
dieser These dann so aus, daß nur Menschen mit einer entsprechenden
Veranlagung für den Erreger empfänglich seien.
Diese Theorie mag etwas abstrus wirken, allerdings scheint mir der
Artikel auf http://alan.kennedy.name/crohns/research/vaccine/m_vaccae.htm
recht schlüssig, und daher frage ich mich doch inwieweit da etwas dran
ist, und warum dies in der internationalen Forschung aber offenbar
keine Berücksichtigung findet.
Interessant in dem Zusammenhang sind imho auch diese beiden erst
wenige Tage alten Meldungen betreffs der Autoimmumkrankheit Multiple
Sklerose:
http://www.autoimmun.org/artikel.php?titel=Ist+MS+doch+keine+Autoimmunkrankheit+%3F
http://www.autoimmun.org/artikel.php?titel=Neue+Theorie+zur+Entstehung+von+Autoimmunerkrankungen